Die Unterscheidung zwischen Prosa, Lyrik und Drama hat sich in den Literaturwissenschaften als gängige Gliederung literarischer Werke durchgesetzt. Prosa bezeichnet eine literarische Gattung, die sich auf erzählerische Texte bezieht. Diese sind als Fließtext ausformuliert. Im Sachwörterbuch der Literatur definiert Gero von Wilpert Prosa („lat. prorsa oratio = die geradeausgerichtete Rede“ [1]) als „nicht durch Metrum oder Reim gebundende […] Redeweise“ [2], die dennoch rhythmisch ausgestaltet sein kann und durch „Stil, Wortwahl, Melodie, Rhythmus und Bildlichkeit” [3] mitunter poetisch erscheint. Vorläufer prosaischer Texte sind Epen, Mythen und Sagen. In der Gegenwart tritt Prosa am häufigsten als Roman in Erscheinung. Der Literaturwissenschaftler Mario Klarer bezeichnet den in der Neuzeit entstandenen Roman auch als  “die bedeutendste Form der Prosa.” [4] Subsumieren lassen sich unter dem Begriff aber auch Formen wie Kurzgeschichten oder Novellen. Der Roman lässt sich wiederum in weitere Subgenres differenzieren, beispielsweise der Schauerroman, der Bildungs- und Entwicklungsroman, der Kriminalroman, der Liebesroman, der Science-Fiction-Roman usw.

Einzelnachweise
1 Gero v. Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 8. Aufl. Stuttgart: Kröner 2001. S. 640.
2 Ebd. S. 640.
3 Ebd. S. 640.
4 Vgl. Mario Klarer: Einführung in die Grundlagen der Literaturwissenschaft. Darmstadt: WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 2011. S. 40.

Autor:innen
Text: Jenifer Becker
Lektorat: Jonas Galm, Ariane Siebel
Zitation: Jenifer Becker: Was ist Prosa? In: AI-Labkit (2024) https://ai-labkit.de/lernen/?post=was-ist-prosa